Drohnenabwehr in Deutschland: Aktuelle Entwicklungen und Kontroversen
In den letzten Wochen haben Drohnensichtungen in Deutschland für Unruhe gesorgt. Besonders besorgniserregend war die vorübergehende Einstellung des Betriebs am Münchner Flughafen aufgrund von Drohnen in der Nähe. Markus Söder, der bayerische Ministerpräsident, fordert eine schnelle Regelung der Drohnenbekämpfung. Er betont, dass die rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen für das Abfangen und die Abwehr von Drohnen massiv verstärkt werden müssen.
Drohnenabwehrzentrum
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum angekündigt. Dieses Zentrum soll die Kompetenzen der Bundespolizei, des Zolls, des Bundeskriminalamts und der Länderbehörden bündeln. Ziel ist es, die Sicherheit zu erhöhen und besser auf Drohnenvorfälle zu reagieren.
Einsatz der Bundeswehr
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist der Einsatz der Bundeswehr bei der Drohnenabwehr. Bisher darf die Bundeswehr nur in Ausnahmefällen im Inland eingesetzt werden. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Falko Droßmann, spricht sich dagegen aus, dass die Streitkräfte die Drohnenbekämpfung im Inland übernehmen sollen. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig warnt ebenfalls und betont, dass die Drohnenabwehr eine sicherheitspolitische Kernaufgabe ist.
Markus Söder sieht dies anders. Er argumentiert, dass die Grenzen des Einsatzes der Bundeswehr im Inneren eng sind, aber bei sehr großen Drohnen und Flügen in großer Höhe die Einbeziehung der Bundeswehr Sinn macht. Eine Grundgesetzänderung sei dafür nicht nötig.
Bayerisches Drohnenabwehrgesetz
Bayern hat ein eigenes Drohnenabwehrgesetz angekündigt, das es der Polizei bei akuter Gefahr erlaubt, Drohnen abzuschießen. Söder betont, dass die Polizei erfahren mit solchen Einsatzfragen ist und nichts blindwütig unternommen wird. Die Lage habe sich total verändert, und es sei wichtig, sich zu wehren und Drohnen vom Himmel zu holen.