Frankreich wirft den USA vor, mit Militäroperationen gegen Drogenboote in der Karibik das Völkerrecht zu brechen
Frankreich hat die USA wegen ihrer Militäroperationen in der Karibik scharf kritisiert. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot sagte am Rande des G7-Außenministertreffens in Kanada, dass die USA gegen das Völkerrecht verstoßen. Die USA haben Schiffe angegriffen, die angeblich Drogen transportieren. Frankreich hat Angst um seine Bürger in der Karibik, da die Lage eskalieren könnte. In den französischen Überseegebieten in der Karibik leben mehr als eine Million französische Staatsbürger.
Reaktionen anderer Länder
Kolumbien hat als Reaktion auf die US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA gestoppt. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro sagte auf X, dass die Kommunikation mit den USA so lange ausgesetzt wird, wie die Raketenangriffe auf Boote andauern. Großbritannien hat ebenfalls den Austausch von Informationen gestoppt, um nicht in die Angriffe verwickelt zu werden. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer sagte, dass Großbritannien sich nicht zu Sicherheits- oder Geheimdienstfragen äußert, betonte aber, dass die USA Großbritanniens "engster Partner bei der Verteidigung, der Sicherheit und den Geheimdiensten" seien.
Spannungen mit Venezuela
Die USA haben keine Beweise dafür vorgelegt, dass die angegriffenen Boote tatsächlich Drogen beförderten. Die US-Armee hat bislang mindestens 19 Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe in der Karibik und vor der Pazifikküste Lateinamerikas ausgeführt, wobei mindestens 76 Menschen getötet wurden. Die USA haben den Flugzeugträger "Gerald R. Ford" in die Region verlegt, wo sich bereits acht Kriegsschiffe, ein Atom-U-Boot und F-35-Kampfflugzeuge befinden. Venezuela wirft den USA vor, mit dem Aufmarsch einen Sturz der Regierung herbeiführen zu wollen. Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden.
Wachsende Spannung zwischen USA und Venezuela
Anfang September begann die US-Armee mit Angriffen auf angebliche Drogenschmuggler-Boote in der Karibik, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Mit der Ankunft des US-Flugzeugträgers "Gerald R. Ford" vor der Küste Lateinamerikas dürften sich die Spannungen zwischen den USA und Venezuela weiter verschärfen. Der größte Flugzeugträger der Welt traf nach Angaben der US-Armee am Dienstag in Begleitung dreier Zerstörer in seinem Einsatzgebiet ein.