Long Covid: Aktuelle Erkenntnisse zu Symptomen und Behandlungsansätzen
Long Covid ist ein komplexes Krankheitsbild, das bei einigen Patienten nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auftritt. Die Symptome können vielfältig sein und reichen von Atemnot und extremer Müdigkeit (Fatigue) bis hin zu Konzentrationsproblemen und neurologischen Beschwerden. In Deutschland sind schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen von Long Covid betroffen, darunter auch viele, die an der schweren Multisystemerkrankung ME/CFS leiden. Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse hat verschiedene Behandlungsansätze untersucht und deren Wirksamkeit bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass körperliches Training die körperliche Leistungsfähigkeit und die Herz-Lungen-Funktion am effektivsten verbessert. Atemübungen können ebenfalls helfen, insbesondere bei Atemnot. Die transkranielle Gleichstromstimulation, ein Verfahren zur Stimulation des Gehirns, hat sich als vielversprechend bei der Behandlung von Fatigue erwiesen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Behandlungen für jeden Patienten geeignet sind. Einige Patienten können nach körperlichem Training eine Verschlechterung ihrer Symptome erleben, ein Phänomen, das als Post-exertionelle Malaise (PEM) bekannt ist. Daher ist es entscheidend, dass die Behandlung individuell angepasst und engmaschig überwacht wird. Eine Kombination verschiedener Behandlungsansätze kann oft die besten Ergebnisse erzielen. Patienten sollten auch lernen, ihre Energie richtig einzuteilen, um eine Verschlechterung der Symptome zu vermeiden. Dies wird als Pacing bezeichnet. Die Forschung zu Long Covid und seinen Behandlungsmöglichkeiten ist noch im Gange, und es gibt noch viele offene Fragen. Dennoch bieten die aktuellen Erkenntnisse Hoffnung für die Betroffenen und unterstreichen die Bedeutung einer personalisierten und symptomspezifischen Behandlung.
