Die Auswirkungen von Sonneneruptionen auf die Luftfahrt und die Reaktionen der Industrie
Am 30. Oktober ereignete sich ein bemerkenswerter Zwischenfall während des JetBlue-Fluges 1230 von Cancun nach Newark. Das Flugzeug, ein Airbus A320-232, sackte plötzlich über dem Golf von Mexiko ab, ohne dass die Piloten eingriffen. Der Autopilot konnte die Lage erst nach vier bis fünf Sekunden stabilisieren, was zu Verletzungen mehrerer Passagiere führte. Das Flugzeug musste in Tampa, Florida, notlanden und einige Reisende wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine mögliche Ursache für diesen Vorfall ist eine Sonneneruption, die zu einem Partikelsturm führte und die Software eines der Bordcomputer beeinträchtigte.
Reaktionen der Luftfahrtindustrie
Airbus, der Hersteller des betroffenen Flugzeugs, empfahl den Fluggesellschaften, betroffene Maschinen nicht starten zu lassen, bis ein Software-Update durchgeführt wurde. Dies betraf mehr als 6000 Flugzeuge aus der A320-Familie. Während einige Fluggesellschaften wie American Airlines, United Airlines, Lufthansa, Wizz Air und Air India die Updates schnell durchführen konnten, hatten andere erhebliche Probleme. Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca, die etwa 70% ihrer Flotte überarbeiten musste, rechnete mit "deutlichen Beeinträchtigungen in den kommenden zehn Tagen" und setzte den Ticketverkauf bis zum 8. Dezember aus. Auf den Philippinen mussten Philippine Airlines und Cebu Pacific mehr als 40 Flüge streichen. In Japan wurden 95 Verbindungen gestrichen, was 13.500 Reisende betraf. In den USA strich Jetblue Dutzende für den Sonntag geplante Flüge.
Wissenschaftliche Erklärungen und technische Lösungen
Barbara Perri, Astronomin an der Universität Paris-Saclay, erklärte, dass die von der Sonne ausgesendeten elektrisch geladenen Teilchen Strahlung in die Erdatmosphäre abgeben können. Diese Strahlung kann von Flugzeugen absorbiert werden und deren elektronische Systeme beeinträchtigen. Die Atmosphäre wirkt zwar wie eine Barriere, aber einige Teilchen dringen dennoch durch und können Störsignale erzeugen. Bei der Reparatur der betroffenen Flugzeuge wird eine frühere Software-Version aufgespielt, was etwa zwei bis drei Stunden pro Flugzeug dauert. In einigen Fällen muss auch die Hardware ausgetauscht werden.
Entschuldigung und Zukunftsaussichten
Der Vorstandsvorsitzende von Airbus, Guillaume Faury, entschuldigte sich bei den Fluggesellschaften und Passagieren für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Er versicherte, dass die Teams rund um die Uhr arbeiten, um die Flugzeuge wieder in die Luft zu bringen und den normalen Betrieb sicherzustellen. Trotz der Herausforderungen und Verzögerungen wird erwartet, dass die Flugzeuge bald wieder sicher fliegen können.
