Vogelgrippe in Europa: Eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation und ihrer Auswirkungen
In Europa wütet eine schwere Vogelgrippe-Welle, die vor allem Kraniche trifft. Das Virus H5N1, das die Krankheit auslöst, ist hoch ansteckend und tödlich für viele Vogelarten. Die Ausbreitung der Krankheit hat in diesem Jahr früh begonnen und betrifft bereits fast 20 Länder in Europa. Experten schätzen, dass eine hohe vierstellige Zahl von Vögeln betroffen ist. Die Krankheit breitet sich schnell aus und hat bereits viele Opfer gefordert. Besonders betroffen sind Kraniche, die auf ihrem Zugweg nach Spanien in Deutschland eine Pause einlegen. Statt Kraft zu tanken, kämpfen sie an Teichen, Seen und in Feuchtgebieten um ihr Leben. Die Vogelgrippe ist auch für Menschen gefährlich, aber nicht so sehr wie für Vögel. Menschen können die Vögel nicht retten, weil das Virus zu stark ist.
Die Ausbreitung der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe breitet sich auf verschiedene Weise aus. Eine Möglichkeit ist der Vogelzug. Kraniche und andere Zugvögel können das Virus von einem Ort zum anderen tragen. Eine andere Möglichkeit ist der Handel mit Geflügel. Wenn kranke Vögel transportiert werden, kann das Virus sich ausbreiten. Illegale Geflügelimporte sind auch ein Problem. In vielen Ländern wurden illegale Geflügelimporte als Ursache von Vogelgrippeausbrüchen identifiziert. Experten sehen im weltumspannenden Netz aus legalem Geflügelhandel und illegalem Wildtierschmuggel wichtige Ausbreitungspfade der Seuche. Die renommierte britische Vogelgrippe-Forscherin Diana Bell sagt: »Milliarden von Vögeln werden so jedes Jahr rund um den Globus bewegt – eine menschengemachte Vogelwanderung.«
Die Auswirkungen der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe hat verheerende Auswirkungen auf die Vogelpopulation in Europa. Besonders betroffen sind Kraniche, die auf ihrem Zugweg nach Spanien in Deutschland eine Pause einlegen. Statt Kraft zu tanken, kämpfen sie an Teichen, Seen und in Feuchtgebieten um ihr Leben. Die Krankheit ist auch für andere Vogelarten tödlich. In Deutschland starben inzwischen auch viele Wanderfalken, Seeadler, Bussarde und zuletzt Lachmöwen und seltene Seeschwalben in großer Zahl. Die Vogelgrippe ist auch für Menschen gefährlich, aber nicht so sehr wie für Vögel. Ian Brown, Chefwissenschaftler der britischen Tiergesundheitsbehörde, sagt: »Das Virus scheint in der Lage zu sein, so gut wie jede Vogelpopulation zu infizieren, auf die es trifft.«
Die Rolle der Massentierhaltung
Experten führen die Ausbreitung der Vogelgrippe auch auf die Massentierhaltung zurück. In der Geflügelhaltung müssen die betroffenen Tiere nicht draußen überleben, sondern sie werden gefüttert. Auch kranke Tiere werden am Leben erhalten, wodurch das Virus die Möglichkeit hat, auch in schwachen Wirten zu überleben und dann andere Tiere zu infizieren. Oliver Krone, Tiermediziner vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, sagt: »Wenn man so will, wird diese hochpathogene Variante vom Menschen in der Geflügelzucht künstlich am Leben gehalten.« Mangelnde Hygiene bei der Geflügelhaltung führt dazu, dass das Virus von Menschen in die Bestände hineingetragen wird – und von dort auch wieder hinaus.
Die Zukunft der Kraniche
Wie bedrohlich die laufende Infektionswelle für das Überleben der Kraniche Europas wird, können Experten noch nicht absehen. Günter Nowald, der Leiter des Kranichschutzes in Deutschland, sagt: »Es wird wahrscheinlich viele Jahre dauern, bis sich die Kraniche von diesem katastrophalen Ereignis wieder erholen.« Hoffnung setzt der Vogelschützer in das europäische Renaturierungsgesetz. Es verpflichtet alle Staaten, in den nächsten Jahren Lebensräume auf großer Fläche ökologisch aufzuwerten. Nowald sagt: »Es waren die vielen Renaturierungsprojekte an Seen und Mooren, die den Kranichen vor Jahrzehnten zu einem Comeback verholfen haben. Jetzt ist mehr Natur wieder der Schlüssel, um die Vögel zu retten.«