EPO: Mehr als nur ein Dopingmittel
EPO, oder Erythropoietin, ist ein Hormon, das natürlich in unserem Körper vorkommt. Es ist bekannt dafür, die Bildung von roten Blutkörperchen anzuregen, was die Sauerstoffversorgung und damit die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert. Aus diesem Grund wird EPO leider auch als Dopingmittel missbraucht. Doch EPO hat noch eine weitere, weniger bekannte Funktion: Es wirkt sich positiv auf unser Gehirn aus. Forschende haben herausgefunden, dass EPO die Denkleistung verbessert und das Wachstum von Oligodendrozyten fördert. Diese Zellen sind für die Bildung der Myelinhülle um die Nervenfasern verantwortlich. Myelin ist entscheidend für die schnelle und effektive Übertragung von Nervensignalen.
Wirkung von EPO auf das Gehirn
EPO wirkt sich auf verschiedene Gene im Gehirn aus und fördert die Reifung der Oligodendrozyten. Diese Zellen sind essentiell für die Bildung der Myelinhülle, die die Nervenfasern schützt. Ohne diese Hülle wäre eine schnelle Signalübertragung nicht möglich. Forschende haben in Studien mit Mäusen festgestellt, dass EPO die Entwicklung und Reifung dieser Zellen fördert. Mäuse, denen ein bestimmter EPO-Rezeptor fehlte, zeigten Störungen in der Myelinstruktur und schnitten in Gedächtnistests schlechter ab.
Potenzial für neue Therapien
Die Erkenntnisse über die Wirkung von EPO auf das Gehirn könnten neue Therapieansätze für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer eröffnen. Da EPO bereits als Medikament zugelassen ist, könnte es in Zukunft helfen, kognitive Störungen zu behandeln. Zudem wird EPO auch durch körperliche und geistige Aktivität gebildet, was die These unterstützt, dass Bewegung und kognitive Anstrengung die Struktur des Gehirns verbessern können.