Nordkoreas Raketentests und die eskalierenden Spannungen vor dem Trump-Lee-Gipfel
Nordkoreas neue Raketentests
Nordkorea hat nach eigenen Angaben neue Flugabwehrraketen erfolgreich getestet. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, dass der Test am Samstag stattfand und von Machthaber Kim Jong Un begleitet wurde. Die neuen Raketenwaffensysteme verfügen laut KCNA über 'überlegene Kampffähigkeiten' und basieren auf einer 'einzigartigen und speziellen Technologie'. Details zu den Raketen oder dem Ort des Tests wurden nicht genannt. Allerdings wurden Fotos veröffentlicht, die die Raketen beim Start und Kim Jong Un im Gespräch mit Armeeangehörigen zeigen.
Die neuen Raketen sollen in der Lage sein, verschiedene Luftziele wie Kampfdrohnen und Marschflugkörper zu zerstören. Kim Jong Un hatte zuvor die gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas scharf kritisiert und diese als 'äußerst feindselig und konfrontativ' bezeichnet. Als Reaktion auf diese Übungen kündigte Kim an, das Atomwaffenprogramm des Landes weiter auszubauen.
Eskalation an der Grenze
Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben sich in letzter Zeit zugespitzt. Am Samstag meldete Südkoreas Generalstab Warnschüsse in Richtung nordkoreanischer Soldaten, denen das Übertreten der Grenze vorgeworfen wurde. Nordkorea hingegen sprach von einer südkoreanischen Provokation. Der nordkoreanische General Ko Jong Chol warnte, dass der Vorfall an der Grenze zu einer 'unkontrollierbaren Phase' führen könnte.
Die nordkoreanische Armee hatte bereits im vergangenen Oktober angekündigt, Befestigungsarbeiten an der Grenze durchzuführen. Die USA seien über diese Arbeiten informiert worden, um 'jegliche Fehleinschätzung und versehentliche Auseinandersetzung zu vermeiden'. Dennoch scheint die Situation an der Grenze weiterhin angespannt zu sein.
Das geplante Treffen zwischen Trump und Lee
Vor diesem Hintergrund wird das geplante Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung und US-Präsident Donald Trump in Washington mit großer Spannung erwartet. Lee, der sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben hat, wird am Montag in die USA reisen. Neben den Sicherheitsfragen rund um Nordkorea und China wird auch der südkoreanische Finanzierungsanteil für die US-Truppen in Südkorea ein zentrales Thema des Gesprächs sein.
Trump hat Südkorea wiederholt gedrängt, den Finanzierungsanteil für die US-Truppen zu erhöhen. Die USA haben Zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, die seit dem Koreakrieg im Jahr 1953 zum Schutz Südkoreas beitragen. Die beiden Koreas sind bis heute formell im Kriegszustand, was die Situation zusätzlich verkompliziert.
