
Die geologische Komplexität unter den Appalachen: Von wandernden Mantelwirbeln zur Hitze-Anomalie
Einführung
Unter den Appalachen im Nordosten der USA entdeckt man eine Hitze-Anomalie, die Geologen seit Jahrzehnten fasziniert. Diese Zone im Erdmantel ist rund 200 Kilometer tief und deutlich wärmer als erwartet. Was macht diese Phänomene so bedeutend, und welche geologischen Prozesse stehen dahinter?
Der Ursprung der Anomalie
Kürzlich haben Forscher herausgefunden, dass die Ursache für diese ungewöhnliche thermische Aufströmung ein wandernder Mantelwirbel ist. Dieser Wirbel entstand vor etwa 90 Millionen Jahren im Zuge der geologischen Trennung von Grönland und Nordamerika. Während sich die Labradorsee zwischen diesen beiden Landmassen ausbildete, brach die tektonische Plattengrenze auf und setzte einen Prozess in Gang, der heute als Rayleigh-Taylor-Instabilität bekannt ist.
Der Prozess der Rayleigh-Taylor-Instabilität
Rayleigh-Taylor-Instabilitäten sind gekennzeichnet durch lokale Strömungswirbel im oberen Erdmantel. Diese Instabilitäten führen dazu, dass heißes Magma aus tieferen Schichten empordringt und die Unterseite der kühleren, festeren Lithosphäre erreicht. Dort kann es das Gestein schmelzen und so genannte Lithosphären-Tropfen bilden, die in die Tiefe sinken. Diese ärodynamischen Mantelwirbel erodieren die Lithosphäre von unten und verursachen dabei Hebungen und Wärmeanomalien.
Von Grönland bis zu den Appalachen
Es scheint, dass der Mantelwirbel, der die Hitze-Anomalie unter den Appalachen verursacht, Tausende von Kilometern zurückgelegt hat. Sein Ursprung liegt in der alten Plattengrenze, die damals Grönland von Nordamerika trennte. Während er sich im Laufe von Millionen Jahren von seiner Ausgangsposition bewegt hat, hat er sich tief in den Kontinent gegraben und beeinflusst jetzt die Region der Appalachen.
Ein globales Phänomen
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entdeckung ist die Existenz eines „Zwillings“-Mantelwirbels unter Grönland. Modelle legen nahe, dass dieser Mantelwirbel ebenfalls aus der alten Plattengrenze hervorging, wodurch sich die Vermutung erhärtet, dass solche geologischen Prozesse globaler Natur sind. Diese Anomalie könnte ebenfalls die Geologie Grönlands und die Schmelzprozesse des Eisschildes beeinflussen.
Potenzielle Implikationen
Das Verständnis dieser wandernden Mantelwirbel und deren Auswirkungen auf die geologische Struktur ist entscheidend, um die Dynamik des Planeten besser zu begreifen. Solche Instabilitäten könnten in anderen Teilen der Erde ebenfalls auftreten und noch unentdeckte tektonische Phänomene erklären.
Abschließende Gedanken
Während das Puzzle unserer dynamischen Erde weiter vervollständigt wird, bieten die Entdeckungen unter den Appalachen einen faszinierenden Blick in komplexe Prozesse, die oft im Verborgenen ablaufen. Geodynamische Modelle und seismische Analysen sind unerlässlich, um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Erdbewegungen und deren Einfluss auf die Oberfläche zu entschlüsseln.
Fragen:
- Was liegt unter den Appalachen, das Geologen überrascht?
- Eine Hitze-Anomalie (Richtig)
- Ein großer See
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Ein altes Gebirge
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Was verursachte ursprünglich den Mantelwirbel?
- Die Trennung von Grönland und Nordamerika (Richtig)
- Ein Meteoriteneinschlag
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Ein Erdbeben
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Wie bewegen sich die Mantelwirbel laut geophysikalischen Modellen?
- 20 Kilometer pro Million Jahre (Richtig)
- 100 Kilometer pro Jahr
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10 Kilometer pro Monat
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Wo befindet sich der "Zwilling" des Mantelwirbels?
- Unter Grönland (Richtig)
- Unter Afrika
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Unter Asien
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Was könnte durch den Mantelwirbel beeinflusst werden?
- Die Schmelzraten des grönländischen Eisschilds (Richtig)
- Der Lauf des Mississippi
- Die Entstehung von Ozeanen